Aruul und Tuslaarai!

Ab ins Auto und weg… in die Pampa. Das war am Freitag unser Plan; bevor wir rund zwei Tage von der Bildfläche verschwanden. Schnell mussten wir feststellen, dass weder das Auto noch der Fahrer für diese Strecke gewappnet waren. Schlagloch auf Schlagloch begleitet von einem katastrophalem Fahrstyl liess unser anfängliches Lachen schnell in Zweifeln und Bangen übergehen. Und doch haben wir spät Abends im Dunkeln unser Nachtlager erreicht. Dies hat unsere Begleiter schnell in Gesangsstimmung gebracht,…auch unser Lachen war zurück gekehrt. Urplötzlich standen wir vor einem Zelt mit jurtenähnlichen Merkmalen. Unser Aussteigen war zögerlich, denn zuvor hatten die Wachhunde ihre Arbeit feinsäuberlich getan. Ihr Klaffen liess uns aufschrecken und schnell die Jurte betreten. Erst nach Betreten der Jurte verstummten die Tiere; wir waren akzeptiert und gehörten zum Klan.

 

Wie gelernt, begaben wir uns nach links und  nahmen auf einer der zwei Bänken Platz. Den Sitten entsprechend wurde uns eine Schüssel mit mundgerechten harten weissen Stückchen entgegen gestreckt. Schnell griffen wir zu, schliesslich hatten wir Hunger und ablehnen ging nicht. Aruul heisst dieses Zeug, das wir nach dem ersten Biss unauffällig in unseren Jackentaschen verschwanden liessen; denn schlucken ging nicht. Dabei handelt es sich, um getrockneten Quark der säuerlich schmeckt. Nachdem der Quark auf den Jurtendächern getrocknet ist lässt er sich nicht mehr kauen, und kann nur noch gelutscht werden. An jenem Abend haben wir mit den Mongolen nicht nur Jurte sondern auch Vodka geteilt. Resultat: zwei besoffene Luxemburgerinnen die vor dem Schlafengehen noch schnell die Freilufttoliette im Stockdunkeln aufgesucht haben. Gott sei Dank waren die Wölfe weit weg.

Am kommenden Morgen fiel ein erster Blick auf zwei pelzige Hügel nahe unserer Jurte. Die vor unserer Ger wartenden Kamele überzeugten uns davon, dass wir in der mongolischen Halbwüste südwestlich der Hauptstadt gestrandet waren.

Die nächste Probe stand uns bevor: das Frühstück. Ein weiteres unfreiwilliges Abenteuer sollte uns erwarten. Ein routiniertes Treiben fand in der Jurte statt als wir diese betraten. Jeder der fünf Familienmitglieder schien einer gezielten Aufgabe nachzugehen. Wir stampften hinein und man bat uns zu Hocker. Vor uns stand eine Schale dessen Inhalt eine weiss-gelbliche Flüssigkeit war. Mutig ergriffen wir unsere Löffel und steckten sie dann doch zögerlich in den Mund. Der vermutete Geschmack liess uns kurz ausharren. Diesmal sollte es nicht wie gewohnt salzig und “lammig” schmecken, sondern ein süsslicher Geschmack erfreute unsere Gaumen. Wie sich herausstellte handelte es sich hier um Kindernahrung. Wir gingen später davon aus, dass man die Familie über die europäischen und somit mongolisch-abnormen Frühstücksgewohnheiten informiert hatte.

Eine Stunde später sassen wir widerwillig auf den pelzigen Hügeln, die sich dann auch noch weiter bewegten. Unsere französische Reisebekanntschaft schien sehr viel Gefallen an der mongolischen Fortbewegunsart zu finden. Im Gegensatz zu uns, denn unser Tierschützerinstinkt war auch hier auf der Hut.

Bevor wir unsere Erkundung in uns unbekannte Gebiete fortsetzen sollten, mussten wir nochmal zu Hocker um an einer weiteren Schlürfrunde teilzunehmen. Dann hoppelten wir von Dannen…und zwar für 8 Stunden. Unsere Abenteuerlust verging schnell denn Fahrer und Auto hatten sich auch an diesem Tag gegen uns verschworen. Neben den Strassen, verschlechterten sich zusätzlich die Witterungsbedingungen. Die Route nach Dakhand ist nicht nur viel befahren sondern auch gefährlich. Die Stimmung verschlechterte sich, der Fahrer wurde sehr ungeduldig und wir wollten nur noch ankommen.

Etwa um zehn Uhr Abends konnten wir endlich nach einer warmen Dusche unsere ermüdeten Glieder ausstrecken. Aufgrund unserer Sicherheit entschieden wir uns am nächsten Tag nach Ulaan Bator zurück zu fahren und das doch sehr harte Nomadenleben erstmals hinter uns zu lassen. Ein vollbesetzter Bus sollte uns jetzt zurück nach Hause bringen.

Den Fahrer liessen wir alleine zurück. Nach etwa drei Stunden Fahrt, wartete Jargalan mit einer leckeren Käsetorte auf uns.

3 thoughts on “Aruul und Tuslaarai!

  1. Je crois que vous nâllez pas oublier de si tôt votre aventure! Mais vous avez l’air d’ètre heureuses et c’est ce que je vous souhaite. Qu’en disent les parents ?’??

  2. Majo, war awer bestemmt interessant, hat bestemmt vill honger déi deeg, an et war och bestemmt gudd kal.
    Lo sidder jo schons erem ennerwee. Hoffen dass der erem gesond a monter zu Ulan Bator zereck kommt. E ganz décke Kuss
    giedi

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