Müde und erschöpft erreichen wir Xi’an nach einer Nacht im Zug. Dabei müssen wir sagen, dass das Reisen mit chinesischen Zügen äusserst bequem ist. Zu hungern braucht man nicht, denn ständigen rollen Esswagen an den Kabinen vorbei. Anleitungen zu den Do’s and Dont’s gibt es auch. So ist es – zu unserer Freude – zum Beispiel verboten im Zug zu spucken.

Tiefer Nebel liegt über der 4 Mio. Stadt, es regnet und der Verkehr zieht hektisch an uns vorbei. Der erste Eindruck: kleiner und überschaubarer als Beijing. Aber doch eine Grossstadt mit Shoppingmalls,  McDonald’s und Restaurants. Zwei grosse Türme, der Bell- und Drumtower sind zwei wichtige Orientierungspunkte für uns. Wir schlendern durch die Stadt. Eine Stadt die bekannt wurde durch die in den 70er Jahren grossartigen Funde jener Landarbeiter, die die Stadt zu dem gemacht haben was sie heute ist: ein wichtiges Kulturerbe. Bei diesem Fund handelt es sich um die Terrakotta Krieger, die in Reih und Glied stehen. Es wird geschätzt, dass es 6.000 Krieger sind, jeder mit ganz eigenen Gesichtszügen. Unglaublich dieser Fund.

Daneben ist Xi’an je nach Betrachtungspunkt der Ausgangs- oder Endpunkt der Seidenstrasse. Und ein wichtiges muslimisches Zentrum Chinas. Wir schlendern durch das muslimische Viertel, das ein bisschen an die Souks in Nordafrika erinnert. Doch alles in allem chinesisch. In diesem Viertel befindet sich auch die Grosse Moschee von Xi’an. Ein aus steinerbauter Garten mit unterschiedlichen Plätzen und einem grossen Gebetsraum. Farbenfrohe Muster und verzierte Mauern findet man hier nicht, denn dieses muslimische Gebetszentrum ist zwar eine Mischung zwischen chinesischer und arabischer Kultur, wobei erstere dominiert.

Xi’an ist auch für uns, wie für viele andere ein kurzer Aufenthalt. So sitzen wir nach zwei Tagen und einem ungewollten Artztbesuch wieder im Zug. Shanghai, in etwa 16stündiger Entfernung mit dem Zug, südöstlich von Xi’an erwartet uns.

Hier geht es zum Film:

Xi’an-Soldaten im Nebel